Exzerpt 2.1.1 Mediensozialisation von Aufenanger, Stefan(1999)
Die Diskussion um die Wirkung von Massenmedien, entstand erst durch die elektronischen Medien.
Die heutigen Medien werden für manche Sozialisationseffekte verantwortlich gemacht, besonders wegen ihrer Inhalte, die meist aus Gewaltdarstellungen oder politischen Ideologien bestehen.
Laut Hurrelmann, muss unter Mediensozialisation ein sehr komplexer Prozess verstanden werden.
Es gibt eine Klassifikation der verschiedenen Ansätze der Mediensozialisation:
1)Â Â Â Â Â Medien wirken auf Menschen ein.[1]
Medien wirken je nach Gestaltung, Inhalt und Struktur, auf den Menschen ein.
Im Fernsehen oder Internet werden die Themen Gewalt und Werbung verstärkt aufgegriffen und dadurch wird die Wirkung der Medien meist negativ betrachtet.
2)Â Â Â Â Â Menschen sind medienkompetent und selektieren das Medienangebot.[2]
Dieser Ansatz sieht den Menschen als aktiven Nutzer der Medien, der bewusst auswählen kann und nicht wie vorher als Opfer der Medien.
3)     Menschen und Medien interagieren miteinander und Einflüsse müssen in diesem Wirkgefühl gesehen werden.[3]
Hier wird der Einfluss der Medien als Positiv erachtet. Der Zuschauer Identifiziert sich mit dem Charakter und       projiziert seine Probleme in die Mediengeschichte.
Laut Hurrelmann lässt sich Mediensozialisation als Prozess darstellen, bei der das Subjekt sich aktiv mit der mediengeprägten Umwelt auseinandersetzt, in ihr wirkt, sie interpretiert und sich aber trotzdem in vielen Bereichen von den Medien beeinflussen lässt. Medienkompetenz bekommt deswegen einen besonderen Stellenwert, in der Medienpädagogik, zugesprochen.
Es folgt ein Versuch, eine Einordnung zu erstellen, mit den vorliegenden Ansätze der Mediensozialisation.
Einen empirischen Meilenstein legte Greenfield(1987) , durch die Zusammenfassung relevanter Studien, die sich mit der Wirkung von Computer auf Kinder befassten.
–         medienökologischen Ansatz vertreten Baacke u.a. (1997) sowie Lange (2000).
–Â Â Â Â Â Â Â Â Â aneignungstheoretischen Ansatz legen Schorb und Theunert
–         „Strukturanalytische Rezeptionsforschung“ Charlton und Neumann-Braun (1986, 1990)
–Â Â Â Â Â Â Â Â Â Selbstsozialisation (Mansel 1997)
Sutters Theorie der Mediensozialisation enthält drei Dimensionen: Medienkommunikation,
Rezeption und Anschlusskommunikation.
Kinder sind nicht passiv, sie Nutzen die Medien um an Ihnen zu lernen.
Was wird in den Forschungen im Bereich der Mediensozialisation noch gebraucht?
Es fehlen Theoretische Arbeiten über aktuelle konstruktivistische Ansätze.
Kann es eine allgemeine Theorie der Mediensozialisation überhaupt geben?
Die Mediensozialisation bezieht sich in den gegebenen Beispielen nur auf Kinder und Jugendliche, es wird noch zu wenig in anderen Altersgruppen geforscht. Die empirischen Forschungen lassen die Wechselbeziehungen zwischen Subjekt und Medium außen vor.
Im Anbetracht der Tatsache, fordert Kübler das gesamte Forschungsfeld neu anzugehen.
„Der Anteil der Medien an der Bildung sozialer und individueller Persönlichkeiten von Kindern muss neu und unvoreingenommen ermessen werden, und zwar sowohl theoretisch-systematisch wie empirisch“ (Kübler 1997: 8).
Die medienpädagogische Forschung sollte sich stärker mit den Fragen der Mediensozialisation befassen, wobei der Medienerziehung hier  große Aufmerksamkeit zukommen sollte.
[1] Aufenanger Mediensozialisation 2008
[2] Aufenanger Mediensozialisation 2008
[3] Aufenanger Mediensozialisation 2008